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Bremer Ärztemagazin - Ausgabe 01|2015

Anzeige12 | Bremer Ärztemagazin „Hör auf dein Herz“ Diesen Spruch hat sicher- lich schon manch einer zu hören bekommen, meist von befreundeten Menschen als Ratschlag in Liebesdingen. Wer jedoch genau hinhört, hat wahrscheinlich auch schon einmal bei sich selbst „Aussetzer“ und „Stolperschläge“ des Herzens oder „Herzrasen“ bemerkt. Meist sind diese Symptome abso- lut harmlos – manchmal aber auch nicht. Darüber haben wir vom Bremer Ärztemagazin mit Dr. Götz Buchwalsky und Dr. Marius Volkmer von der Elektrophysiologie Bremen gesprochen. Warum „hören“ wir manchmal unser eigenes Herz? Dr. Volkmer: Unser Herz schlägt meist in einem für uns gewohnten, verläss- lichen Takt, der an die Anforderungen unseres Körpers angepasst ist. Ein vorübergehendes „Herzgefühl” ist erst einmal ganz normal. Jeder Mensch hat z.B. Extra- schläge, die bei den meis- ten unbemerkt bleiben. Wenn das Herz aus dem Takt gerät, sprechen wir von Herzrhythmusstö- rungen. Viele dieser Rhythmusstörungen sind zum Glück harmlos und beeinträchtigen die Lebenserwartung nicht. Andere wiederum können eine Gefährdung darstel- len. Bei Herzrhythmusstö- rungen können Symptome wie Luftnot, Engegefühl im Brustkorb, Leistungsein- buße bis hin zu Schwindel, Bewusstseinsverlust oder sogar dem plötzlichen Herztod auftreten. Hier ist der Rhythmologe als Spezialist der Kardiolo- gie gefragt, um „gut und böse” zu unterscheiden. Muss ich also bei jeder „Kleinigkeit“ den Arzt aufsuchen? Dr. Buchwalsky: Wenn wiederholt Symptome auftreten, ist prinzipiell eine Abklärung durch den Hausarzt, den Kardiolo- gen bzw. einen Rhyth- mologen anzuraten. Die Gefährdung ist häufig abhängig vom Vorliegen einer Herzerkrankung. Die Informationen aus den Schilderungen des Patienten und den Unter- suchungsbefunden des Hausarztes und Kardio- logen werden von den Rhythmusexperten be- wertet und der individuelle Handlungsbedarf mit den Patienten besprochen. Wenn sich aus den Untersuchungen doch etwas „Ernstes“ ergibt, wie könnte die Behand- lung aussehen? Dr. Volkmer: Sofern erforderlich, können alle Herzrhythmusstörungen therapiert werden. Zur akuten oder mittelfristigen Behandlung stehen unter- schiedliche Medikamente zur Verfügung. Reicht eine medikamentöse Behand- lung nicht aus, kommt eine Katheterablation in Frage. Mittels spezieller Katheter, die über die Leiste des Patienten ins Herz eingeführt werden, können hierbei Herz- rhythmusstörungen durch Verödung des verantwort- lichen Gewebes dauerhaft beseitigt werden. Die Ein- griffe sind sehr schonend und werden in erfahrenen Händen mit einem gerin- gen Risiko durchgeführt. Das Verfahren kann auch bei Kindern mit großem Erfolg eingesetzt werden. Die Elektrophysiologie Bremen hat sich bei jun- gen Patienten und Pati- enten mit angeborenen Herzfehlern unter Leitung unseres Kollegen Dr. Hebe zu einem der führenden Zentren in Europa entwi- ckelt. 20 Jahre sind ein langer Zeitraum, gibt es neue wissenschaftliche Erkenntnisse? Dr. Volkmer: Insbeson- dere der Einsatz von 3D elektroanatomischen Na- vigationssystemen unter- stützt uns Ärzte heute bei der Orientierung im Her- zen. Sie gehören zu den Untersuchungsstandards. Seit einigen Jahren werden damit auch sehr komplexe Herzrhythmusstörungen wie z.B. Vorhofflimmern behandelt. Hierbei handelt es sich um die häufigste Rhythmusstörung beim erwachsenen Menschen, deren medikamentöse Behandlung häufig ver- sagt. Vorhofflimmern birgt unbehandelt ein deutlich erhöhtes Schlaganfallrisi- ko. Die Elektrophysiologie hat in der Behandlung von Vorhofflimmern in der linken Herzvorkammer große Fortschritte erzielt, sodass die sog. Pulmonal- venenisolation seit einigen Jahren einen festen Platz in den Behandlungsleit- linien für Vorhofflimmern einnimmt. Dr. Buchwalsky: Große Neuerungen gibt es auch bei der Behandlung einer Herzschwäche in Kombination mit einer KARDIOLOGIE - ELEKTROPHYSIOLOGIE Elektrophysiologie Bremen 3D elektroanatomische Rekonstruktion des Herzens Dr. med. Marius Volkmer (Schwerpunkt: Ablationen)

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